Wanderung von San Lorenzo al Mare nach Riva Ligure Imperia Ligurien
Nach dem Bach Rio dell’inferno, wo die Bahnlinie Genua- Ventimiglia die Via Aurelia überquert, um landeinwärts zu fahren, kommt man nach San Lorenzo al Mare. Es ist ein ruhiges Dorf, mit vielen Zweitwohnungen, das in den letzten Jahren eine Phase der Wiederbelebung erfahren hat. Das alte Zentrum wurde renoviert und im östlichen Teil des Dorfes findet man den Yachthafen, der das Angebot an an Liegeplätzen erhöht. Bis dahin gab es nur wenige Plätze im alten Fischerhafen.
Eine weitere Entwicklung hat San Lorenzo al Mare durch die neue Fahrradpiste erfahren. Sie entstand auf der alten einspurigen Eisenbahnstrecke, die vor einigen Jahren stillgelegt wurde. Die Eisenbahnlinie wurde im Hinterland neu gebaut und ist jetzt zweispurig. Die Fahrradpiste von San Lorenzo al Mare bis Ospedaletti ist mehr als 24 Km lang.
Mit der Verlegung der Eisenbahnlinie zwischen San Lorenzo al Mare und Albenga und zwischen Albenga und Finale ins Hinterland könnten diese aufgegebenen Strecken auf die gleiche Art genutzt werden, wodurch ein Radweg von 70 Km entstehen würde. Ein ähnliches Werk ist in S. Monica in Kalifornien entstanden und hat viel dazu beigetragen, den Tourismus zu beleben. San Lorenzo al Mare hat in der Nähe des Yachthafens einige Sand-und Kieselstrände, während sich unterhalb der Kirche Strände finden, die dank der Erbauung des Yachthafens vergrößert werden konnten. Es sind Sandstrände mit öffentlichen und privaten Einrichtungen (Foto1). Einige Molen schützen sie vor den starken Winden; der Ort liegt an einem markanten Punkt an der Küste.
Dann findet man den kleinen alten Hafen und ein paar kleine Strände vor der Mündung des Rio San Lorenzo. Über eine Brücke kommt man auf die Promenade und in den alten Ortsteil. Hier ist auch der breiteste Strand des Dorfes mit privaten und öffentlichen Einrichtungen (Foto 2). Der Strand besteht aus feinem Sand und ist leicht abfallend. Man verläßt das Dorf entlang der Promenade, die jetzt mit dem Radweg integriert ist. Der folgende Küstenstreifen ist durch viele Felsen und kleinen Kiesstränden gekennzeichnet; die Landschaft ist wild und charmant, das Wasser ist sauber und in den kleinen Buchten können Schwimmer, die die Massen meiden wollen, ihren Platz finden. Man kann entweder auf der Promenade oder zwischen den Felsen laufen.
Die Promenade von San Lorenzo al Mare endet an dem gleichnamigen Tunnel der alten Eisenbahnstrecke, der jetzt für Fahrradfahrer und Fußgänger ausgestattet ist. Der Tunnel ist 1500m lang, zu Fuß braucht man ungefähr 20 Min., mit den Fahrrad weniger. Er ist beleuchtet und die Abstände zwischen den beiden Ausgingen sind ausgezeichnet. Alternativ zum Tunnel gibt es einen Schotterweg, der an Wanderwege in den Cinque Terre erinnert. Dieser Weg beginnt östlich des Tunnels und führt nach 800m zur Via Aurelia. Nach einer kurzen Strecke entlang der Via Aurelia geht es hinunter zum westlichen Eingang des Tunnels. Es ist eine sehr reizvolle Streck an kleinen Kiesstränden und Felsen entlang. (Foto3)
Sobald man aus dem Tunnel herauskommt, ist man in der Gemeinde Cipressa, im Ortsteil Piani, der sich im Gegensatz zum Dorf Cipressa in Küstennähe befindet. Wer das höhengelegene (250m ü.M.) Dorf besichtigen möchte, kann eine Treppe benutzen, die zur Via Aurelia führt. Von dort folgt man einer asphaltierten Straße, die in einen Feldweg übergeht. Nachdem man mehrere Gewächshäuser passiert hat, trifft man auf die Straße nach Cipressa.
Nach dem Tunnel sieht man einen schönen Kiesstrand, der durch ein paar Felsen und ein weißliches Gebäude, der Torre dei Marmi, dominiert wird. Dieser Turm zusammen mit den anderen Türmen an dieser Küstenstrecke (von Prarola bei Porto Maurizio bis zu den Sarazenentürmen in Riva Ligure und Santo Stefano al Mare), war im 16. Jahrhundert Teil eines Küstenschutzsystemes, das die Anwesenheit von Sarazenenschiffen, die die Küstenbevölkerung ausplündern wollten, signalisierte. Wenn ein Turm ein Piratenschiff sichtete, wurde ein Feuer entzündet. Die anderen Türme, nach Dominoeffekt, entzündeten ebenfalls ein Feuer, wodurch die Küstenbevölkerung gewarnt wurde und Zuflucht im Hinterland suchen konnte.
Um an diesen Strand, kaum sichtbar von der Promenade, zu kommen, muß man ein Privateigentum umgehen in dem man zur Via Aurelia aufsteigt. Nach ungefähr 50m in östlicher Richtung führt eine Treppe direkt an den Strand. Dieser Zugang ermöglicht es auch eine in Strandnähe gelegene Klippe zu erreichen. In Richtung Imperia gehört die Klippe zu einem stillgelegten Campingplatz und ist nicht zugänglich.
Zurück zum Fahrrad-und Fußgängerweg, der hier auf auf gerader Strecke verläuft mit Blick auf den Yachthafen von Aregai. An diesem Abschnitt gibt es keine Strände sondern nur Felsen (Foto 4). Nur in der Nähe des Yachthafens gibt es einen freien Kiesstrand (Foto 5). . Einmal um den Sarazenenturm herum, beginnt der Yachthafen von Aregai, mit 1000 Liegeplätzen, Geschäften, Sportanlagen, Ferienwohnungen und einem Hotel. Eine erstklassige Anlage in Ligurien, die alles für Bootsliebhaber bietet.
Das heutige Gebiet des Yachthafens war früher ein unwegsamer Küstenstreifen mit wenigen Stränden, Felsen und Klippen. Den gleichen Aspekt kennzeichnet auch die Küste vom Yachthafen bis nach Stefano al Mare. Hier gibt es mehrere Sandstrände geschützt durch vorgelagerte Molen. An einigen Stellen ist der Strand, geschützt durch Betonwände und Geröll etwas höher gelegen (Foto 6).
Santo Stefano al Mare ist ein altes Fischerdorf mit wenig landwirtschaftlicher Tradition. Im Laufe der Jahrzehnte hat es sich, durch den Ausbau einer Promenade, der Renovierung der Häuser, aber vor allen Dingen durch die Einrichtungen, die es ermöglichen, einen ruhigen Strandurlaub zu verbringen, zu einem Touristenort entwickelt. Der Radweg und der nahe gelegene Yachthafen haben ebenfalls dazu beigetragen, daß das Dorf von Liebhabern ruhiger Ferien, weit weg vom Trubel der berühmten Badeorte wie Sanremo, geschätzt wird.
Das Dorf hat immer noch einen kleinen alten Hafen ausgestattet, in dem Fischerboote liegen.
Fast angrenzend an Santo Stefano al Mare liegt Riva Ligure (Foto 7). Dieses Dorf ist vielleicht der wildeste Ort an der Riviera di Ponente, mit wenigen Stränden und einer landwirtschaftlichen Tradition. An der Mündung des Torrente Argentina reichen die Blumen-und Zierpflanzenfelder bis ans Meer. Dies erweckt den Eindruck von Vernachlässigung und Interesselosigkeit. Der Ort wird auch dadurch bestraft, daß das Meer hier oft große Mengen an Algen an die Küste spült. Dieses Phänomen wird durch die Tatsache erklärt, dass dieser Küstenabschnitt mit Nährstoffen aus dem nahen Bach angereichert ist.
Der Charme dieses Dorfes liegt in der Tatsache, dass er nicht um jeden Preis eine touristische Entwicklung gesucht hat. Die einzige neue Struktur von Riva Ligure ist der Radweg, der auf der stillgelegten Bahnstrecke angelegt wurde.
Nach der vorher beschriebenen Strecke kommt man in den Mündungsbereich des Torrente Argentina, von einigen Dämmen und kleinen Kiesstränden dominiert. Hinter dem Fluß beginnt der Ort Arma di Taggia, der ganz andere Aspekte als Riva Ligure aufweist.
